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20.04.2023

Düdingen gerät immer mehr in den Abstiegsstrudel

Der formschwache SC Düdingen hat am Samstag im Bernischen Jura gegen einen starken FC Erguël 1:5 verloren. Nach dieser katastrophalen Leistung befinden sich die Sensler immer mehr in Abstiegsgefahr.

Auch nach dem fünften Spiel nach der Winterpause wartet der SC Düdingen in der 2. Liga interregional immer noch auf den ersten Sieg im neuen Jahr. Im Sechspunkte-Spiel gegen Tabellennachbar FC Erguël – seit dieser Saison benannt nach einer Schlossruine in der näheren Gegend von Saint-Imier – standen die Sensler mehr oder weniger 90 Minuten lang neben den Schuhen und waren am Ende mit den fünf Gegentoren noch gut bedient. Weil auch in der 2. Liga inter Ende Saison das Torverhältnis keine Rolle spielt – die Ränge werden bei Punktegleichheit nach den Strafpunkten verteilt – kommt dem klaren Resultat jedoch keine grosse Bedeutung zu.

Vielmehr müsste den Verantwortlichen die Art und Weise, wie die Mannschaft zurzeit auftritt, zu denken geben. Offensichtlich hat dies auch beim sonst eigentlich treuen Anhang des SCD Spuren hinterlassen: Um die Anzahl mitgereister Fans zu zählen, brauchte es nicht mehr als eine Hand. Stichhaltige Argumente, um seine Fans wieder vermehrt an die Linie zu bewegen, gaben die Leistungen des jungen Teams zuletzt aber auch nicht her. Gegen einen auf dem Papier ähnlich stark einzuschätzenden Gegner ging man am Ende nicht nur mit hängenden Köpfen vom schwer bespielbaren Terrain – in dieser Verfassung wird es sogar äusserst schwer werden, die nötigen Punkte zum Ligaerhalt in den verbleibenden neun Runden noch zu holen.

Bei Halbzeit schon alles klar

Der technisch beschlagene Gastgeber Erguël startete wie die Feuerwehr in dieses wichtige Spiel und führte schon nach wenigen Minuten mit zwei Toren: Zuerst traf Luca Pepe (ein Klubeigengewächs) aus seitlicher Position (4.) – Düdingens junger Hüter Raphael Bischof hatte die nahe Ecke offengelassen –, und ein paar Minuten später buchte Sanissy Kone mit dem Kopf contre-pied ebenfalls. Der französische Center war nicht nur wegen seiner zwei Tore neben Rabbi Nsita der klar beste Stürmer auf dem Feld – von einem solchen Goalgetter kann man beim SCD im Moment nur träumen.

Nach einer halben Stunde stellte der Sieger dann sogar auf 3:0, während auf der anderen Seite bis zum Seitenwechsel der SCD kaum Chancen hatte. Wie Präsident Pascal Klaus zur Pause sagte, spielte sein Team auch diesmal viel zu kompliziert, während die Jurassier sich dem Terrain anpassten und mit schnellen und direkten Angriffen den Erfolg suchten. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit tauchten die Freiburger dann erstmals gefährlich vor Hüter Armond Fetahu auf, die Tore erzielte aber weiterhin nur Erguël, das auf 5:0 davonzog. «Hätten wir das 3:1 erzielt, wäre vielleicht noch etwas dringelegen,» sagte der enttäuschte SCD-Trainer Magnus Baeriswyl nach dem Spiel. «Aber das unnötige Penalty-Tor zum 4:0 hat uns dann endgültig das Genick gebrochen», war ein Fazit, das auch Erguël-Trainer Alain Villard so bestätigte. In der letzten halben Stunde konnte sich Raphael Bischof mit einigen schönen Paraden auszeichnen und weitere Tore der Berner verhindern. In der Schlussphase schoss dann Neuzuzug Artian Kastrati etwas glücklich noch das Ehrentor. Verdient war es eigentlich nicht, zu schwach war der Auftritt der Sensler, die in diesem Frühjahr einfach nicht auf Touren kommen.

Jetzt geht es ans Eingemachte

Erguël-Trainer Alain Villard und seine Jungs feierten nach dem Schlusspfiff des gut agierenden Schiedsrichters den Sieg schon fast wie den Ligaerhalt. «So weit ist es natürlich noch lange nicht, aber mit diesem Dreier hat meine Mannschaft, die heute sehr gut gespielt hat, sich etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg verschafft.»

Ganz anders ist die Lage bei Düdingen, wo im Moment so ziemlich alles falsch läuft, was falsch laufen kann. Irgendwie sinnbildlich kam auch noch der unnötige Ausschluss des jungen Einwechselspielers Yannick Gruber eine Viertelstunde vor Schluss dazu – zu diesem Zeitpunkt machte sich der Präsident schon auf den Heimweg, er hatte wohl genug gesehen. Die Lage in der Tabelle ist ebenfalls alles andere als erfreulich: Den FC Freiburg (der sein Team zurückgezogen hat) und den abgeschlagenen FC Matran ausgenommen, befinden sich sieben Teams im Kampf gegen die zwei verbleibenden Abstiegsplätze. Der SCD steckt voll in diesem Schlamassel und muss sich in den kommenden Wochen spielerisch und taktisch enorm steigern, denn mit solchen Leistungen wie am Samstag wird es schwer werden, da unten rauszukommen. Und der Vorsprung auf den Strich beträgt nur noch gerade zwei Punkte…

Erguël – Düdingen 5:1 (3:0)

Terrain Fin-des-Fourches, Saint-Imier. – 180 Zuschauer. – SR Kenan Duman.

Tore: 6. Nsita 1:0, 9. Kone 2:0, 32. Nzombo 3:0, 52. Schmid (Foulpenalty) 4:0, 55. Kone 5:0, 84. Kastrati 5:1.

FC Erguël; Fetahu; Moreira (75. Kemajou), Mbassi, Schmid, Graf; Agmagna, Nzombo (68. Drndar), Navarro (60. Teweldemedhin), Nsita; Pepe (82. Salvador), Kone (56. Casagrande).

SC Düdingen: Bischof; Knutti, Islami, Descloux; Cattilaz (61. Brunisholz), Girod; Tifeki (66. Marte), Bächler (46. Gruber), Ragonesi; Kastrati, Dimbu (78. Von Ballmoos).

Bemerkungen: Erguël ohne Doutaz, Tschan, Essomba, Isler; Düdingen ohne Soldini, Aeby. Verwarnungen: Trainer Baeriswyl (23.), Kone (27.), Moreira (45. + 1), Gruber (52.), Ragonesi (67.); Gelb-Rot: Gruber (74. grobes Foulspiel).

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